Nur
ein Stückchen Metall ?
Die
Wunderbare Medaille der Unbefleckten
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3. DIE MEDAILLE DER UNBEFLECKT EMPFANGENEN
"Dann sagte die allerseligste Jungfrau zu mir: Laß nach diesem Muster eine Medaille prägen; wer sie weihen läßt und trägt, wird große Gnaden erlangen. Die Gnaden werden überreich sein für alle, die sie vertrauensvoll tragen.' " (Hl. Katharina Labouré)
Die Legionäre sollen diese Medaille hochschätzen, ist sie doch mit der Geschichte ihrer Vereinigung auf ganz besondere Weise verbunden. Es war nicht das Ergebnis reiflicher Überlegung, daß eine Statue nach dem Bild der Marienerscheinung vom Jahr 1830 bei der ersten Zusammenkunft den Tisch schmückte, und doch bringt gerade das die Frömmigkeit der Legion zum Ausdruck, die vor diesem Bild ihren Anfang nahm.
Damals wurde auch empfohlen, die Medaille beim Apostolat zu verwenden.
Die Anrufung am Rand der Medaille wurde schon beim ersten Treffen gebetet; heute ist sie Teil der Catena, und jedes Mitglied betet sie täglich. Das Bild der Medaille wurde auch dem Vexillum Legionis eingefügt.
Es stimmt uns nachdenklich, daß die Medaille auf so vielfache Weise mit dem religiösen Leben der Legion verbunden ist. Ob hier der Zufall am Werk war oder ob es sich dabei wieder um eine der zarten und so wunderbaren Fügungen der Vorsehung handelte, können wir aus folgenden Überlegungen erkennen:
(a) Die Medaille
soll die Verehrung der Unbefleckten Empfängnis fördern. Aber zugleich zeigt
sie uns Maria als Mittlerin der Gnaden. Dadurch macht sie die verschiedenen
Vorzüge Mariens, die in der Legion besonders verehrt werden, nahezu anschaulich:
die Unbefleckte Empfängnis, die Mutterschaft und die Mittlerschaft.
Die Darstellung
der Unbefleckten Empfängnis wird durch das Bild ihres Unbefleckten Herzens
auf der Rückseite der Medaille ergänzt. Die Vorderseite zeigt uns Maria,
die Unbefleckt Empfangene, die Rückseite Maria, die Immerdar-Sündenlose.
(b) Die Rückseite
trägt das Bild des Heiligsten Herzens Jesu und des Unbefleckten Herzens
Mariä - beide Herzen werden seit der ersten Zusammenkunft in den Eingangsgebeten
der Legion angerufen. Diese Darstellung der beiden Herzen - das eine verwundet
von der Dornenkrone, das andere durchbohrt vom Schwert, beide überragt
vom Kreuz und vom Buchstaben M erinnert an das Leiden und an das Mitleiden,
die uns die Gnaden erworben haben: die Legionäre erbitten sie, um sie mit
Maria den Mitmenschen bringen zu dürfen.
(c) Zu bedenken
ist auch: Auf die Stunde genau hundert Jahre nach der Erscheinung der Gottesmutter
vor der heiligen Katharina Labouré - für Frankreich von ganz besonderer
Bedeutung eröffnete Kardinal Verdier, Erzbischof von Paris, die Audienz,
in der er die Erlaubnis zur Einführung der Legion gab und ihr seinen Segen
erteilte.
Man könnte also
sagen: Die Wunderbare Medaille ist mit der Legion so eng verbunden, daß
die Sendung des Legionärs die Sendung der Medaille miteinschließt. Der
Legionär ist sozusagen selbst eine Wunderbare Medaille, ein unscheinbares
Werkzeug Mariens, das der Welt Gnade bringt.
Eine bestimmte
Gruppe von Katholiken, die unbedingt als "fortschrittlich und intellektuell"
gelten will, tut diese Medaille und auch alle anderen Medaillen und Skapuliere
spöttisch als Aberglauben ab. Es ist sehr unbesonnen, den von der Kirche
anerkannten Sakramentalien die Achtung zu verweigern. Diese Haltung widerspricht
den Tatsachen, denn der Gebrauch der Wunderbaren Medaille bringt zweifellos
Segen, und das äußert sich oft sogar in dramatischer Weise.
Die Legionäre
werden immer wieder ermutigt, sich als Soldaten zu betrachten. Die Medaille
soll für sie daher eine ganz besondere "Munition" sein: Wir können sicher
sein, daß Maria ihr in der Hand der Legionäre doppelte Macht verleiht.
Der heilige Papst Pius X. hat uns durch die Errichtung der "Vereinigung von der Wunderbaren Medaille" einen weiteren Beweggrund gegeben, die Verehrung der "Unbefleckten Jungfrau von der Wunderbaren Medaille" zu verbreiten. Die Mitglieder dieser Vereinigung haben Anteil an allen Ablässen und Privilegien, die mit dem Skapulier der Unbefleckten Empfängnis (dem "blauen Skapulier") verbunden sind.
Die Legionäre sollten dieser Vereinigung beitreten. Die Leitung liegt in den Händen der Lazaristen; die Aufnahmebedingungen sind in den Häusern dieser Kongregation zu erfragen.
Das Fest zu Ehren der Erscheinung Mariens von der Wunderbaren Medaille wird am 27. November gefeiert.
"Maria brachte das Apostolat selbst in diese Welt - ihn, der kam, um Feuer auf die Erde zu werfen, und der wollte, daß es brenne. Ihre Aufgabe wäre unvollendet geblieben, wenn sie nicht inmitten der Feuerzungen gestanden wäre, die der Geist ihres Sohnes auf die Apostel herabsandte, damit seine Botschaft in ihnen brenne bis zum Ende der Zeiten. Pfingsten war für Maria ein geistliches Betlehem, ein neues Erscheinungsfest des Herrn, bei dem die Mutter an der Krippe des Mystischen Christus stand und ihn aufs neue anderen Hirten und anderen Königen zeigte." (Bischof Fulton Sheen, Der Mystische Leib Christi)
Deutschsprachiges HB Seite 372/373
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Zu Fain-les-Moutiers in Mittelfrankreich wurde am 2. Mai 1806 Katharina Labouré geboren. Mit 23 Jahren folgte sie Gottes Ruf und trat bei den Barmherzigen Schwestern vom heiligen Vinzenz von Paul in Paris ein. Dieser große Tag, für Katharina, ist der 21. April 1830. Sie schreitet durch die Pforte der Mutterhauses der Vinzentinerinnen, Nr. 140, in der Rue du Bac in Paris.
Es ist die Nacht vom 18. auf den 19. Juli 1830, als die 24 jährige Novizin Katharina Labouré im Mutterhaus der Vinzentinerinnen in Paris plötzlich von ihrem Schutzengel geweckt und in die Kapelle des Ordenshauses geführt wird. Dort erscheint der jungen Schwester die Muttergottes, um ihr mitzuteilen :
" Mein Kind, ich will dir einen Auftrag geben. Du wirst dabei viel Widerspruch erfahren, aber fürchte dich nicht. Die Gnade wird dir helfen ".
Am 27. November 1830 erscheint ihr Maria erneut. Sie steht auf einer Kugel, die die Welt darstellt. Danach senkt die Gottesmutter die Hände. An den Fingern trägt sie kostbare Edelsteine. Von den einen gehen leuchtende Strahlen aus, von den andern nicht. Die heiligste Jungfrau spricht:
" Siehe, diese Strahlen sind das Sinnbild der Gnaden, die ich über jene ausgieße, die mich darum bitten. Die Edelsteine, die keine Strahlen aussenden, versinnbilden jene Gnaden, die zu erbitten man versäumt."
Darauf bildet sich um die Erscheinung ein ovaler Rahmen, auf dem in Gold geschrieben steht:
" 0 Maria, ohne Sünde empfangen, bitte für uns, die wir zu dir unsere Zuflucht nehmen ".
Dann hört Katharina die Worte:
" Laß nach
diesem Bild eine Medaille prägen! Die Personen, welche sie tragen, werden
große Gnaden erhalten. Die Gnaden werden überreich sein für jene, die Vertrauen
haben ".
Nun wendet sich das Bild, und die junge Novizin erkennt, wie die Rückseite der Medaille aussehen soll. Ein "M", von einem Kreuz überragt, das auf einem Querbalken ruht. Darunter das Herz Jesu von einer Dornenkrone umgeben und das Herz Mariens, von einem Schwert durchbohrt. Ein Kranz von 12 Sternen umrahmt das ganze Bild.
Dieses Geschehen teilt die Ordensfrau nur ihrem Beichtvater, Pater Aladel, und ihrer Oberin mit, die ihr " zunächst " nicht glauben wollen. Doch Katharina bleibt sehr beharrlich, zumal ihr die Muttergottes um das Weihnachtsfest 1830 ein drittes und letztes Mal erscheint, und ihren Auftrag wiederholt, man möge doch endlich die Medaille prägen lassen. Nach dieser letzten Erscheinung bittet Pater Alader schließlich um eine Audienz mit Monseigneur de Quelen, dem Erzbischof von Paris. Dieser findet nichts, was gegen den Glauben spräche, und genehmigt zwei Jahre später, 1832, die Prägung der Medaille.
Ihre Verbreitung, in Frankreich und ganz Europa, wurde von auffallenden Bekehrungen und Krankenheilungen begleitet.
Sr. Katharina
übte unterdessen weiter ihre verborgene und bescheidene Tätigkeit in einem
Greisenasyl von Paris mit liebender Hingabe aus. Am 31. Dezember 1876 starb
sie.
1947 wurde sie
heiliggesprochen. Ihr Leib ist unversehrt erhalten und ruht, unter Glas,
in der Erscheinungskapelle an der Rue du Bac in Paris.
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Gedenke, o
gütigste Jungfrau
Gedenke, o gütigste Jungfrau Maria, es ist noch nie gehört worden, daß jemand, der zu dir seine Zuflucht nahm, deinen Beistand anrief, um deine Fürbitte flehte, von dir verlassen worden sei. Von diesem Vertrauen beseelt, nehme ich meine Zuflucht zu dir, o Jungfrau der Jungfrauen und meine Mutter. Zu dir komme ich, vor dir stehe ich als sündiger Mensch. 0 Mutter des ewigen Wortes, verschmähe meine Bitte nicht, sondern höre sie gnädig und erhöre mich.
Teilablaß
Empfehlung
in den Schutz Mariens
Unter deinen Schutz und Schirm fliehen wir, o heilige Gottesmutter. Verschmähe nicht unser Gebet in unsern Nöten, sondern erlöse uns jederzeit von allen Gefahren, o du glorreiche und gebenedeite Jungfrau, unsere Frau, unsere Mittlerin, unsere Fürsprecherin. Versöhne uns mit deinem Sohne, empfiehl uns deinem Sohne, stelle uns vor deinem Sohne.
Teilablaß
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Bis heute gibt es täglich neue Zeugnisse von Menschen, die im vertrauensvollen Tragen der Medaille Hilfe und Trost erfahren. Dabei ist diese Medaille keinesfalls ein Talisman. Sie ist vielmehr ein Sinnbild und Bekenntnis dafür, daß Gott uns Menschen liebt, und daß wir an diese Liebe glauben; jene Liebe, die durch Jesus Christus, geboren von Maria, in unsere Welt kam.
Ein Beispiel ist die wunderbare Bekehrung des Juden Alfons von Ratisbonne aus Straßburg im Januar 1842. Er ist Freidenker und ein zorniger Gegner des Christentums. Bei einem Besuch in Rom begegnet ihm Baron von Bussieres. Dieser wirbt für den Glauben. Selbstverständlich erfolglos. Da Alfons von Ratisbonne aber ein Freund des Baron ist, tut er ihm den Gefallen und läßt sich eine "Wunderbare Medaille" zustecken. Als er später zufällig die Kirche des Hl. Andreas in Rom betritt, entdeckt er auf einem Seitenaltar eine Marienstatue nach der Darstellung der Medaille. Er spürt schlagartig, wie er in tiefster Seele erschüttert wird. Gnade überströmt ihn - wie er selber berichtet. Alfons wird Christ, studiert und läßt sich schon fünf Jahre später zum Priester weihen.
Oder: Aus dem Zweiten Weltkrieg berichtet ein Soldat, wie er auf dem Boden etwas glitzern sieht, sich beugt, am Boden schabt und eine "Wunderbare Medaille" entdeckt. Im selben Augenblick peitschen Schüsse über seinen Kopf. Heute lacht er freudig: ja, so hat mir die Heilige Jungfrau das Leben gerettet. Ich trage seither immer die Medaille."
Oder: der
Hl. Pater Maximilian Kolbe, der große Presseapostel, der 1941 im KZ Auschwitz
freiwillig für einen Familienvater in den Hungerbunker geht, bewirkt mit
dieser Medaille Wunderbares: Sünder, die sie aus seiner Hand annehmen,
werden bekehrt. "Meine Kugeln gegen den bösen Feind", nennt er die Medaillen
der Unbefleckten.
Oder:
Das Fest der Diamantenen Kommunion
Im Mai 1984 feierten wir das Fest der Diamantenen Kommunion in unserer Kirche in Menden. Ich hatte einer blinden Dame versprochen, mich um sie nach der kirchlichen Feier zu kümmern. Es war mein Wunsch, daß sie den ganzen Tag über bei uns sein sollte.
Als wir nach dem gemeinsamen Mittagessen die Toilette aufsuchten, es waren 15 Treppenstufen zu gehen, nahm ich sie fest am Arm und führte sie. Irgendwie verlor sie trotz meiner Bemühungen den Halt und stürzte. Wir waren erst 6 Stufen gegangen, als das Unglück geschah.
Sie überschlug sich in der Luft und blieb regungslos auf dem Fliesenboden liegen. Mir stockte der Atem. Rasch wurde Hilfe geholt. So unfaßlich es erscheint, aber nach einiger Zeit der Bemühungen war sie in der Lage, wieder selbst aufzustehen! Wie groß war unsere Freude, daß nichts Schweres passiert war. Ja, sie war sogar in der Lage, nach der Feier den Weg nach Hause zu Fuß zurückzulegen.
Kann man hier nur von "Glück gehabt " sprechen? Nein! Wie furchtbar wäre es für mich gewesen, wenn durch mich bei diesem Sturz für die Frau schwere Folgen zurückgeblieben wären. Nicht auszudenken, daß sie sogar hätte tot sein können!
Ich persönlich bin eine Verehrerin der Wunderbaren Medaille, und ich trage sie mit großem Vertrauen seit vielen Jahren. Die blinde Dame verehrt die Muttergottes aus ganzem Herzen. Die Medaille hat mich beschützt,sagte Sie, daß kein Unglück geschehen konnte.
E U, Menden, 1984
Oder: Diagnose Leberkrebs
Ich bin Krankenschwester im Neuöttinger Krankenhaus. Vor 20 Jahren hatte ich mit der Wunderbaren Medaille ein gewaltiges Erlebnis, das ich heute gern berichten will.
Von der Orthopädie wurde ein 70jähriger Mann zu uns auf die Innere Abteilung verlegt. Dieser Patient war nicht mehr gehfähig und bereits total abgemagert. Man vermutete Leberkrebs. Die Diagnose war trotz allem unklar, weil er so unerträgliche Schmerzen im Bein hatte. Im Gesicht wurde er bereits völlig gelb. Weil ich glaubte, es käme zum Sterben, holte ich mir die Einwilligung des Patienten, um den Seelsorger wegen der Sterbesakramente zu rufen.
Als ich dann diesen Schwerkranken in seiner Einsamkeit und seinen Schmerzen sah, dachte ich: Du mußt ihm eine Wunderbare Medaille geben. Zum Sterben muß ihm die Muttergottes beistehen.
Er nahm sie dankbar an. Ich sagte ihm noch, was er beten solle. - Er weinte und sagte, er werde schon die Gebete hinbringen.
Als ich am nächsten Morgen wieder auf die Station kam, las ich wie üblich zuerst in den Berichtsheften. Wie war ich erstaunt, keinen Eintrag über »schmerzstillende Spritzen« zu finden. Einen Moment lang war ich erschüttert, weil ich in Gedanken schon weiter voraus dachte. Was war mit meinem Patienten geschehen?
Schnell ging ich auf das Zimmer 167. Welche Freude! Das Unglaubliche war geschehen. Der zum Sterben bereite, abgemagerte 70jährige Patient rief mir lachend zu: "Schwester, sie hat geholfen! Ich habe keinen Schmerz mehr, seit Sie mir gestern abend die Medaille gegeben haben!" Der Internist konnte diesen Wandel nicht begreifen. Nach acht Tagen wurde unser Patient entlassen.
Wenig später kam ich mit dem Internisten wegen des Falles unseres »Wunders« ins Gespräch. Er sagte ganz offen, daß ihm dieser Fall unerklärlich wäre. Nachdem ich wußte, daß er und seine Frau sonntags in die Basilika zur heiligen Kommunion gehen, konnte ich ihm auch erzählen, daß ich dem Patienten eine Wunderbare Medaille gegeben habe. Er hörte sehr nachdenklich zu.
Drei Jahre
später bekam dieser Arzt seinen ehemaligen Patienten, an Tuberkulose erkrankt,
noch einmal auf seine Station, diesmal zum Sterben. - Gott und Maria seien
Preis
und Ehr!
Sr. M.
FI., 20.9.1983
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Worte der heiligen
Katharina Labouré
Wenn ich in
die Kapelle gehe, knie ich mich vor den lieben Gott hin und sage ihm:
Heiland, hier
bin ich, gib mir, was du willst! Gibt er mir dann etwas, dann bin ich zufrieden
und danke ihm; läßt er mich leer ausgehen, so danke ich ihm auch, denn
ich verdiene ja nicht mehr. Und dann erzähle ich ihm alles, was mir in
den Sinn kommt. Ich vertraue ihm auch meine Freuden und Leiden an und höre
auf ihn. Höre auch du ihm zu, dann wird er auch zu dir reden.
der Wunderbaren Medaille |
Nach den neuen
liturgischen Vorschriften kann jeder Priester die Medaille der Unbefleckten
segnen.